Datum: 9.9.2018 / 13.45 – 15.15
Perfektionismus ist ein angstvolles Vermeidungsverhalten, bei dem es zum Missverhältnis zwischen „Soll“, „Ist“ und „Muss“ kommt.
Das „Soll“ repräsentiert das Ideal. Das „Ist“ bezeichnet die persönliche Realität des Menschen. Ein Perfektionist erträgt die natürliche Spannung zwischen „Soll" und „Ist" nicht, weil für ihn das (nie vollständig realisierbare) „Soll“ ein permanenter Vorwurf ist, noch nicht perfekt zu sein. So mutiert das „Soll“ zum angstauslösenden „Muss“, das den Handlungsspielraum einschränkt.
Hintergrund ist eine überzogene Angst vor Fehlern und der damit verbundenen Kritik, die ängstlich-verkrampft zu vermeiden versucht wird.